Wie Sie sich erfolgreich von Ihrem alten Job lösen – und dabei die Nerven behalten

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Daniel Salamon

Veröffentlicht am

09.11.2024

Zuletzt aktualisiert

09.11.2024

Ein Jobwechsel auf Executive-Level ist oft mit einer Mischung aus Aufregung und Stress verbunden. Besonders der emotionale Abschied vom alten Job kann sich als große Herausforderung erweisen. Es fällt oftmals schwer, Altes loszulassen, obwohl die Aussicht auf eine neue Rolle und mehr Verantwortung verlockend ist.

Der emotionale Abschied – Warum es so schwer ist, endlich loszulassen

Eine der größten Herausforderungen bei einer beruflichen Transition auf Executive-Ebene ist der emotionale Abschied vom alten Job, vom alten Team und vom alten Arbeitgeber. Es gibt viele Gründe, warum dieser Schritt schwerfallen kann: Wir verbringen einen Großteil unserer Lebenszeit im Job. Die Bindung zu Kolleginnen und Kollegen, langjährige Beziehungen und Netzwerke innerhalb des Unternehmens oder schlichtweg die reine Gewohnheit, eine vertraute Rolle im alten Habitus auszufüllen. Laut der Karriereexpertin Marlo Lyons kann insbesondere die emotionale Bindung an das „Arbeitsfamiliengefühl“ zu einem großen Hindernis werden – selbst wenn man weiß, dass der Jobwechsel der nächste richtige Schritt für einen ist.

 

Seien Sie sich also bewusst, dass es vollkommen normal ist, gemischte Gefühle zu haben. Nehmen Sie sich Zeit, Abschied zu nehmen und sich von der Vergangenheit zu lösen. Vermeiden Sie es, den Wechsel überstürzt durchzuführen – und geben Sie sich Raum für Emotionen und die nötige Zeit, um den Prozess zu verarbeiten.

 

Wie Sie sich mental auf die neue Herausforderung einstellen

Neben den emotionalen Aspekten ist auch die mentale Vorbereitung auf die neue Position entscheidend. Karrierewechsel sind oft emotional aufreibend und mit Unsicherheiten verbunden. Es empfiehlt sich also, sich frühzeitig mit den eigenen Erwartungen auseinanderzusetzen und differenziert zu reflektieren, welche Aspekte des alten Jobs man genau hinter sich lassen möchte – und welche positiven Aspekte weiter forciert werden sollten.

 

Dieser Prozess der Selbstreflexion ermöglicht es, klar zu erkennen, was auf der neuen Position anders gemacht werden sollte als im alten Trott. Die mentale Vorbereitung umfasst auch, sich die Frage zu stellen, wie man sich in der neuen Rolle verhalten, fühlen und positionieren will – und was man dort anstrebt, zu erreichen.

 

Nehmen Sie sich also genug Zeit und Raum für die differenzierte Selbstreflexion – sei es mit einem Coach, mit einem externen Sparringspartner oder einer Vertrauensperson – und planen Sie konkret, wie Sie im neuen Job auftreten möchten. Dies hilft, eigene Unsicherheiten zu reduzieren und verstärkt das Gefühl, im Übergang zwischen zwei Positionen die Kontrolle zu behalten.

 


Loslassen als Chance – oder: Der Fokus auf das Neue

Manchmal fällt es schwer, sich vom alten Job zu lösen, vor allem weil noch nicht genug Klarheit darüber herrscht, was einen genau erwartet. In einer Executive Transition kann es folglich leicht passieren, dass die Diskrepanz zwischen der Aufgabenbeschreibung und bisheriger Information und der aktuellen Realität doch größer ist, als ursprünglich geplant und erwartet. Diese Unsicherheit kann dazu führen, dass man gedanklich immer wieder in die alte Rolle zurückrutscht. Früher war schließlich alles besser.

 

Ein Schlüssel zum erfolgreichen Übergang ist daher, sich bewusst auf die Chancen der neuen Position zu konzentrieren, anstatt gedanklich in der Vergangenheit zu verharren und auf negative Aspekte zu fokussieren: Statt der alten Rolle nachzutrauern, sollten die positiven Seiten des Neuanfangs in den Fokus rücken und den Weg ebnen für neue Herausforderungen, für neue Netzwerke und neue Lernmöglichkeiten.

 

Betrachten Sie also den Wechsel in die neue Position als eine wertvolle Gelegenheit zur beruflichen und persönlichen Entwicklung. Setzen Sie sich konkrete Ziele für die ersten Monate in der neuen Rolle und fokussieren Sie sich chancenorientiert auf das, was Sie erreichen wollen und was in Ihrem Kontrollbereich liegt.

 

Professionell Abschied nehmen und einen „sauberen Abschluss“ finden

Ein professioneller Abschied vom alten Job ist wichtig, um nicht nur selbst mit einem guten Gefühl weiterzuziehen, sondern auch andere in Ihrem Arbeitsumfeld wertzuschätzen. Man sieht sich bekannterweise ja immer zweimal im Leben. Ihre bisherigen Kollegen und Mitarbeiter haben Sie begleitet und unterstützt, und es kann von großer Bedeutung sein, diese Beziehungen auf einer positiven Ebene zu beenden – auch, um sie auf einer anderen Ebene weiter zu führen. Wichtig ist es, sich selbst Zeit zu geben, um den Abschied bewusst zu gestalten und nicht einfach sang- und klanglos zu verschwinden. Der Übergang sollte gut vorbereitet und transparent kommuniziert werden.

 

Ob es wirklich das große Abschiedsfest sein muss – oder ob ein persönliches, vertrautes Gespräch mit engen Kollegen oder eine detaillierte Übergaberunde wird, entscheiden Sie. Aber all diese Schritte tragen dazu bei, dass Sie mit einem guten Gefühl weiterziehen können und kein Vakuum hinterlassen.

 

Planen Sie eine ordentliche Übergabe und bedanken Sie sich bei Ihrem Team, bei Kolleginnen und Kollegen sowie Ihren Vorgesetzten für die Zusammenarbeit. Ein professioneller Abschluss stärkt Ihr Netzwerk und hinterlässt einen positiven Eindruck – denn wer weiß, wann sich Ihre Wege in Zukunft noch einmal kreuzen werden.

 

Den Stress bewältigen und die Nerven behalten

Karrierewechsel sind nicht nur emotional, sondern auch einfach stressig. Der Druck, in der neuen Rolle schnell erfolgreich zu sein, kann zusätzlich für Nervosität sorgen – schließlich will man ja beweisen, dass das Unternehmen mit dem Vertrauen für die neue Verantwortung die richtige Wahl getroffen hat. Durchschnittlich dauert es allerdings 9,2 Monate, bis ein neues Führungsteam mit einer neuen Executive-Rolle richtig performt. Diese Unsicherheit in den ersten Monaten kann zu zusätzlichem Stress führen – insbesondere, wenn man sich selbst eine herausfordernde Agenda auferlegt hat.

 

Es ist daher wichtig, sich selbst nicht zu viel Druck zu machen und sich auf die Dinge zu fokussieren, die der eigenen Kontrolle unterliegen. Erkennen Sie an, dass es Zeit braucht, um sich in einer neuen Rolle einzuarbeiten. Setzen Sie sich realistische Ziele und halten Sie regelmäßige Pausen ein, um den Stress zu bewältigen. Auch das Führen offener Gespräche mit dem neuen Team kann helfen, Erwartungen zu managen und einfach etwas den Druck rauszunehmen.

 

Bleiben Sie realistisch in Bezug auf Ihre Ziele für die ersten Monate und bauen Sie sich ein starkes Supportsystem aus einem Coach, vertrauten Sparringspartnern und Mentoren auf – bevor Sie an Ihre Grenzen kommen. Erlauben Sie sich, Zeit zu nehmen, um sich einzuleben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nutzen Sie Techniken wie Achtsamkeitsübungen, Breathwork oder regelmäßige Reflexionen, um Stress effektiv abzubauen.

 


Der erfolgreiche Übergang in eine neue Rolle

Sich von einer alten verantwortungsvollen Position zu lösen ist ein emotionaler und mentaler Prozess, der oftmals unterschätzt wird. Indem Sie sich Zeit für den Abschied nehmen, sich mental auf den neuen Job vorbereiten und den Stress (pro)aktiv managen, können Sie diesen Übergang erfolgreich meistern: Ein Wechsel ist immer eine Chance für Wachstum und Entwicklung.

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