Warum der Wechsel in eine Führungsposition oft wie ein Marathon ist – und wie Sie ihn meistern!
Daniel Salamon
Veröffentlicht am
15.09.2024
Zuletzt aktualisiert
15.09.2024
Der Wechsel in eine Executive-Position ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Viele Führungskräfte unterschätzen die Herausforderungen und emotionalen Belastungen, die mit einer neuen Rolle auf dieser Ebene einhergehen. Warum dieser Prozess oft länger dauert als gedacht und wie Sie sich optimal darauf vorbereiten können, um in Ihrer neuen Position wirklich zu reüssieren.
Der Startschuss – Große Erwartungen, steile Lernkurve
Der Wechsel in eine Executive-Position ist aufregend. Neue Aufgaben, mehr Verantwortung und natürlich eine noch größere Herausforderungen. Doch wie bei jedem Marathon beginnt auch hier der erste Kilometer oft überraschend steil. Viele frischgebackene Executives werden von der Lernkurve, resultierend auf einer Vielzahl neuer Informationen, Ansprechpartner und unternehmerischer Besonderheiten regelrecht überrumpelt. Wie eine Studie von Russell Reynolds zeigt, können selbst erfahrene CEOs, die in neue Rollen wechseln, überrascht werden: vor allem durch die neue Unternehmenskultur und den tatsächlichen Zustand des Unternehmens – der sich oftmals doch anders darstellt als ursprünglich gedacht.
Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht sofort alles wissen müssen – oder können. Eine professionelle und umfassende Vorbereitung auf die neue Position ist erfolgskritisch, aber klarer, fokussierter Start mit realistischen Erwartungen kann Wunder wirken.
Die ersten Kilometer – Warum Geduld der Schlüssel ist
Pace yourself! Der Wechsel in eine Führungsposition erfordert Zeit – nicht nur, um sich in der neuen Rolle zurechtzufinden, sondern auch, um das Team in Gänze kennenzulernen und Veränderungen einzuführen. Die durchschnittliche Zeit, um das richtige Führungsteam zu etablieren, liegt laut einer Studie bei etwa 9 Monaten. Dabei spielen nicht nur Ihre eigenen Fähigkeiten eine Rolle, sondern auch die Dynamik im Team.
Nehmen Sie sich also die Zeit, Arbeitsprozesse, Maßnahmen und die handelnden Personen genau zu beobachten und zu evaluieren, bevor Sie zu schnell tiefgreifende Veränderungen vornehmen.
Die „Wand“ bei Kilometer 30: emotionale Herausforderungen
Jeder Marathonläufer kennt den Moment, wenn die „Wand“ kommt – der Punkt, an dem der Körper sagt: „Ich kann nicht mehr“. Ähnlich verhält es sich bei Executive Transitions: Nach den ersten Monaten der Begeisterung, der Umsetzung und der Veränderung setzen oft gefühlte Stagnation, Erschöpfung und sogar Unsicherheit ein. Ist der eingeschlagene Weg wirklich der richtige? Sind noch die richtigen Leute an Bord? Sie werden potenziell mit Misserfolgen oder gar mit Selbstzweifeln konfrontiert. Dieser emotionale Part ist für eine Vielzahl meiner Klienten vollkommen überraschend – und belastend.
Bedenken Sie, dass diese emotionalen Herausforderungen vollkommen normal sind. Bauen Sie sich ein starkes Unterstützungsnetzwerk auf – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens. Sprechen Sie offen über Ihre Sorgen: Vulnerabilität hilft nicht nur, die emotionale Last zu teilen, sondern bildet Vertrauen zu Ihren Mitstreitern.
Das richtige Equipment – Tools und Strategien für den Erfolg
Wie jeder gute Marathonläufer braucht auch ein erfolgreicher Executive das richtige Equipment: Werkzeuge, Tools und Strategien, um die sich bietenden Herausforderung zu meistern. Der Erfolg steht und fällt mit dem Team. Aber wie identifiziere ich die wirklichen Leistungsträger, die nach innen und außen die neue Vision verargumentieren und zum Leben erwecken? Eine gute Management-Diagnostik kann hier wahre Wunder wirken. In klassischen Development-Audits hilft sie dabei, Schwachstellen zu erkennen und Potenziale zu heben, um das Team bestmöglich aufzustellen.
In der Reflexion eigener Fähigkeiten sowie der situativ flexiblen Anpassung des eigenen Führungsstils kann die Arbeit mit einem Coach helfen, schneller gewünschte oder notwendige Veränderungen vorzunehmen.
Nutzen Sie also die Erkenntnisse der Management-Diagnostik und den Austausch mit einem erfahrenen Executive Coach als „Ausrüstung“, um sowohl Ihre eigene Leistung als auch die Ihres Teams stetig zu verbessern – und die Erfolgswahrscheinlichkeit der neuen Strategie und Vision zu erhöhen.
Der Zieleinlauf – Nachhaltiger Erfolg durch strategisches Tempo
Am Ende eines Marathons wartet der Zieleinlauf – doch für Führungskräfte auf einer neuen Executive-Position bedeutet das nicht das Ende, sondern eher der Beginn einer langfristigen Strategie. Entscheidend ist es, kurzfristige Erfolge sicherzustellen und parallel eine langfristige Vision zu entwickeln, die Schritt für Schritt umgesetzt wird. Dies erfordert ein strategisches Tempo – weder zu schnell, um die Organisation nicht zu überfordern – noch zu langsam, um nicht das Veränderungsmomentum zu verlieren.
Arbeiten Sie eng mit Ihrem Führungsteam und dem Vorstand zusammen, um neue Strategie kontinuierlich zu verfeinern und in der Implementierung auf neue Gegebenheiten zu anpassen zu können. Seien Sie bereit, Ihr Tempo flexibel zu steuern – mal die Zügel anzuziehen und mal etwas Druck rauszunehmen – um langfristig erfolgreich zu bleiben.
Der Marathon der Führung
Der Wechsel in eine Executive-Position ist wie ein Marathon – lang, fordernd, aber mit der richtigen Vorbereitung lohnenswert und persönlich gewinnbringend. Es wird immer Höhen und Tiefen geben – aber mit Geduld, den richtigen Tools an der Hand und einem klaren Fokus werden Sie den Kurs erfolgreich meistern. Denken Sie daran: Es geht nicht darum, wie schnell Sie starten, sondern wie nachhaltig Sie das Rennen laufen.
Quellen
Russell Reynolds Studie: [Inside the First Year as a CEO]【11†source】.
Sonika Bakshi, How I Made a Big Career Change【12†source】.
Utkarsh Amitabh, The Right Way to Make a Big Career Transition【13†source】.
Herminia Ibarra, Why Career Transition Is So Hard【14†source】.